ESG und Mitarbeiter: Warum Ihre Gesellschaft vielleicht schon weiter ist, als Sie denken

Date: 25/03/2025

ESG und Mitarbeiter

 

 

Wie man gewöhnliche HR-Aktivitäten in einen strategischen ESG-Vorteil verwandelt

 

Viele Firmen investieren heute in ihre Mitarbeiter. Sie bieten flexible Arbeitszeiten, Arbeitgeberleistungen, Schulungen und Unterstützung für die psychische Gesundheit. Der Grund dafür ist klar. Sie wollen talentierte Mitarbeiter an sich binden und auf dem Arbeitsmarkt attraktiv sein.

Oft sind sie sich nicht einmal bewusst, dass diese Aktivitäten auch ein wichtiger Bestandteil von ESG sind. Indem sie auf das Humankapital abzielen, erfüllen sie bereits die soziale Säule der ESG, sie sprechen nur noch nicht im richtigen Kontext darüber. Und genau hier besteht ein großer Spielraum für einen strategischen Wandel.

 

Stellen Sie fest, was Sie bereits tun. Vielleicht wird die ESG Sie überraschen

Der erste Schritt für jedes Unternehmen besteht darin, festzustellen, was es in Bezug auf seine Mitarbeiter bereits tut. Dabei stellt sich oft heraus, dass Maßnahmen, die in erster Linie für die Wettbewerbsfähigkeit und die Mitarbeiterzufriedenheit eingeführt wurden, auch einen wichtigen Beitrag zu ESG leisten. Was kann Ihr Unternehmen bereits heute im Rahmen von ESG berichten?

  • Flexible Arbeitsbedingungen - Fernarbeit, flexible Arbeitszeiten, kürzere Wochenarbeitszeiten.
  • Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeiter - mentale Unterstützung, ergonomische Arbeitsplätze, Burnout-Prävention.
  • Diversität und Integration - Programme zur Förderung von Frauen in Führungspositionen, Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen.
  • Schulung und Entwicklung - interne Schulungen, Mentoring, Unterstützung bei Umschulungen.
  • Ethik und Unternehmenskultur - transparente Leistungsbewertung, Chancengleichheit für alle.

Wenn Ihre Gesellschaft dies bereits tut, haben Sie eine hervorragende Grundlage. Jetzt müssen Sie es nur noch mit den ESG-Standards verknüpfen und es als Teil der langfristigen Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Unternehmens angemessen kommunizieren.

 

Vergütung und Arbeitgeberleistungen: Bei ESG geht es nicht nur darum, wie viel Sie Ihren Mitarbeitern zahlen

Eine gute Vergütungspolitik ist weit mehr als nur ein wettbewerbsfähiges Gehaltsniveau. Aus der ESG-Perspektive wird die Vergütung aus einem breiteren Blickwinkel betrachtet, der Fairness, langfristige Nachhaltigkeit und die allgemeine Qualität des Arbeitslebens der Mitarbeiter einschließt.

Einer der wichtigsten Aspekte ist Fairness und Gleichheit. Verfügt Ihre Gesellschaft über ein transparentes Vergütungssystem? Gibt es tatsächliche Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen in denselben Positionen? Der strategische Ansatz der ESG bedeutet die Beseitigung von Ungerechtigkeiten und eine regelmäßige Kontrolle, was Vertrauen schafft und die Unternehmen für die besten Talente auf dem Arbeitsmarkt attraktiver macht.

Die langfristige Nachhaltigkeit der Vergütung ist ein weiterer wichtiger Faktor. Dabei geht es nicht nur um kurzfristige finanzielle Anreize, sondern um den gesamten Umgang mit den Mitarbeitern. Unternehmen, die die berufliche Entwicklung ihrer Mitarbeiter aktiv unterstützen, Umschulungsmöglichkeiten anbieten und sich um ihre körperliche und geistige Gesundheit kümmern, schaffen eine stabile und loyale Belegschaft. Solche Mitarbeiter sind produktiver, motivierter und suchen seltener nach neuen Beschäftigungsmöglichkeiten.

Neben der Direktvergütung spielen nicht-monetäre Leistungen eine immer wichtigere Rolle. Firmen, die die Lebensqualität ihrer Mitarbeiter wirklich verbessern wollen, konzentrieren sich nicht nur auf traditionelle Leistungen wie Essensgutscheine oder Sportzuschüsse. Die ESG-Perspektive umfasst auch das Angebot von Gesundheitsfürsorge, einschließlich Unterstützung für die psychische Gesundheit, flexible Arbeitszeiten und Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Berufs- und Familienleben. So können beispielsweise Programme zur Unterstützung von Eltern, Fernarbeit, Sabbaticals oder die finanzielle Unterstützung von Weiterbildungsmaßnahmen die Mitarbeiterzufriedenheit erheblich positiv beeinflussen.

Unternehmen, die über die Vergütung strategisch nachdenken, gewinnen nicht nur loyale Mitarbeiter, sondern stärken auch ihr ESG-Rating, was sie für Investoren und Geschäftspartner attraktiver macht. Letztlich gilt eine faire und nachhaltige Vergütung als eine Investition in die langfristige Stabilität und den Erfolg eines Unternehmens.

 

ESG ist kein "Überbau", sondern Teil der DNA der Gesellschaft

Im Gegensatz zu kurzfristigen HR-Initiativen geht es bei ESG um eine langfristige Veränderung der Art und Weise, wie man mit Menschen umgeht. Es reicht also nicht aus, einfach nur neue Arbeitgeberleistungen einzuführen oder ein "Diversity"-Programm zu starten. ESG muss in die Werte, Kultur und Prozesse der Firma integriert werden.

Was bedeutet das für die Praxis?

  • ESG ist keine Kampagne - es ist Teil der Unternehmensidentität.
  • Die Unternehmenswerte müssen klar definiert und mit dem Tagesgeschäft verknüpft sein.
  • Die Mitarbeiter müssen das Gefühl haben, dass das Unternehmen ESG tatsächlich lebt und nicht nur darüber kommuniziert, weil es gesetzlich vorgeschrieben ist.

 

Warum ist dies auch aus regulatorischer Sicht wichtig?

Die Europäische Union hat strenge Vorschriften für die ESG-Berichterstattung. Immer mehr Unternehmen werden dokumentieren müssen, wie sie die langfristige Nachhaltigkeit angehen. Für die Unternehmen bedeutet das: Je früher sie sich mit dem Thema auseinandersetzen, desto besser. Auf den ersten Schritt, nämlich herauszufinden, was das Unternehmen in diesem Bereich bereits tut, sollte der nächste strategische Schritt folgen, nämlich die Ermittlung von Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Verbesserung. Teil dieser Analyse von Möglichkeiten und potenziellen Lücken ist die Entwicklung eines sinnvollen Konzepts, das mit der Entwicklung des Unternehmens selbst und der Erreichung der eigenen Unternehmensziele einhergeht. Das Ergebnis ist die Annahme konkreter Verpflichtungen für die Zukunft, die die Richtung und die Ziele des Unternehmens aufzeigen.

Dies ist ein sehr wichtiges Signal, denn Firmen, die über eine klare ESG-Politik verfügen, befinden sich in einer besseren Verhandlungsposition, wenn es darum geht, Investitionen und Finanzierungsquellen anzuziehen, aber auch in ihren Beziehungen zu Geschäftspartnern und potenziellen Mitarbeitern und Führungskräften.

 

Wollen Sie ESG strategisch erfassen? Geben Sie uns Bescheid.

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihre Aktivitäten im Bereich Mitarbeiterengagement in eine ESG-Strategie umsetzen können, helfen wir Ihnen gerne weiter. Gemeinsam finden wir Lösungen, die nicht nur für Sie, sondern auch für Ihre Mitarbeiter sinnvoll sind und Sie auf dem Weg zu einem nachhaltigen Unternehmen voranbringen. Es reicht aus, einfach dort anfangen, wo Sie bereits sind und es richtig benennen.

 

Nada Rostek 

Naďa Roštek

Partnerin / Rechtsanwältin 

Naďa Roštek ist geschäftsführende Partnerin von RUŽIČKA AND PARTNERS in den Bereichen Wettbewerbsrecht, Compliance und ESG. Neben ihrer Arbeit in der Slowakei ist sie in diesem Bereich auch in der Tschechischen Republik im Rahmen der Partnerkanzlei CCS Legal & Tax tätig. Letztere ist Mitglied der Asociace udržitelného podnikání (Vereinigung für nachhaltiges Wirtschaften), in der Naďa aktiv tätig ist. Zusammen mit einem multidisziplinären ESG-Team ist sie an der Entwicklung von ESG-Strategien für Gesellschaften und an ESG-Umsetzungsprojekten in beiden Rechtsordnungen beteiligt. Diese Aktivitäten dienen als wichtiges Instrument zur Wertsteigerung und zum Aufbau von Glaubwürdigkeit für Gesellschaften in den Augen von Verbrauchern und Geschäftspartnern. Dank ihrer Präsenz sowohl in der Tschechischen Republik als auch in der Slowakei ist sie in der Lage, einzigartige Lösungen zu entwickeln, die die Vorteile beider Märkte nutzen. Dies ermöglicht eine effizientere Umsetzung von ESG-Strategien für Klienten in beiden Ländern.